Bio-Hopfen von A bis Z
Wir haben den ganzen Weg im Blick
Wir haben es in der Hand
Bio vom Pflänzchen bis zum Pellet
Der Weg bis zur Ernte ist beim Anbau von Bio-Hopfen weit. Die Drähte, an denen der Hopfen später bis zu acht Meter in die Höhe wächst, werden im Winter aufgehängt und im Frühjahr in den Boden eingesteckt. Aus jedem Stock treiben zwischen 300 bis 500 Triebe, was maschinell etwas reduziert wird. Am Ende bleiben etwa 100 Triebe, von denen wir manuell sechs Stück pro Stock an zwei Drähte anleiten müssen. Das sind bei uns knapp zwei Millionen Triebe, die wir ans Wachsen bekommen müssen – wenn sie dann mal wachsen, dann geht es schnell, manchmal zehn Zentimeter pro Tag.
Hinzu kommt die Verfeinerung der Sorten, um mit der Bio-Landwirtschaft möglichst verträgliche, gegen Krankheiten und den Wandel des Klimas resistente Pflanzen zu haben. All diese Arbeit fließt in ein Produkt, das wir am Ende, nach der Ernte, bis zum Jahr 2022 extern in die Verarbeitung gegeben haben, wo das Risiko einer Querkontamination bestand. Die Verarbeitungswerke sind zwar für die Verarbeitung von Biohopfen zertifiziert, und vor der Verarbeitung des Bio-Hopfens wird gründlich gereinigt, doch schon wegen der Größe der Anlagen ist ein hundertprozentiger Schutz vor dem Eintrag ungewünschter Wirkstoffe nicht erreichbar.
Hektar
Sorten
Mio. Triebe
Partnerbetriebe
Bio-Hopfenverarbeitung vor Ort
Daher haben wir 2022 den Kreis geschlossen und unsere eigene Bio-Hopfenverarbeitung errichtet. Unsere Vision von einer konsequenten Biolinie, die vom Erzeuger über die Verarbeitung bis zur Brauerei reicht, ist somit Realität geworden.
Der Bio-Hopfen wird mit zwei Hopfenpflückmaschinen geerntet, vom Feld in das Hopfenerntezentrum gefahren und anschließend in Grünhopfensilos zwischengelagert. Von dort aus wird die Hopfendarre vollautomatisch bestückt, und nach etwa fünf Stunden Trocknungszeit geht der nun trockene Hopfen in eine der vier Konditionierungskammern, um die ideale Feuchtigkeit zu erlangen. Danach wird er in unserer Bio-Hopfenverarbeitung zu Pellets Typ 90 oder zu Briketts verarbeitet, je nach Wunsch der Abnehmer. Das Besondere daran ist, dass der Hopfen so schnell verarbeitet und direkt danach in das Hopfenkühllager eingestellt wird. Dadurch lassen sich oxidative Abbauprozesse verhindern, was eine einmalige Qualität mit sich bringt, denn Alphasäuren und Hopfenaroma werden bestmöglich erhalten. Zuvor musste unser Bio-Hopfen für den Transport in ein Verarbeitungswerk gepresst und in 50 Kilogramm-Säcke verpackt werden, danach stand er einige Woche ungekühlt in der viel zu warmen Hopfenhalle.
Unsere Bio-Hopfenverarbeitung unterscheidet sich auch noch in anderen Aspekten von den großen Betrieben, was für uns als Anbauer und für unsere Brauereien einige Vorteile mit sich bringt. Wir vermahlen den Bio-Hopfen nicht mehr in einer Hammermühle, wir pelletieren den Naturhopfen als Ganzes. So wird er deutlich weniger erhitzt und hat etwas mehr Struktur als „normale“ Hopfenpellets Typ 90. Unsere Pellets heben sich durch eine frische grüne Farbe ab, sind etwas weicher und aromatisch besonders intensiv. Durch die Größe der Anlage, die auf unsere Biohopfenproduktion und unserer Partnerbetriebe abgestimmt ist, erwirtschaften wir zudem bessere Ausbeuteergebnisse: Um den Verarbeitungsverlust so klein wie möglich zu halten, haben wir zusätzlich drei Zyklonen und nachgeschaltete Feinanteilfilter im Einsatz
Unser Hopfenkühllager
Um die Qualität und den Geschmack zu erhalten, wird der Bio-Hopfen direkt nach der Verarbeitung in unserem Hopfenkühllager eingelagert, das über unsere eigene Photovoltaikanlage (180 KWp) mit Energie versorgt wird. Es bietet ein Fassungsvermögen von ca. 100.000 Kilogramm und sorgt für eine konstante Kaltlagerung bei 3 °C. So verlangsamen wir bestmöglich ungewünschte oxidative Abbauprozesse. Unsere Hopfenpellets und -briketts lagern in einem modernem Hochregalsystem, das sicherstellt, dass jede Palette gleich gekühlt und schnell erreichbar ist.
Weniger Plastik, kürzere Wege, weniger CO2-Ausstoß
Nachhaltigkeit haben wir aber nicht nur für unser Produkt erreicht, sondern auch für unsere Prozesse: Wir können nun auf die Abpackung unseres getrockneten Rohhopfens für den Transport in die Verarbeitung verzichten, was den Hopfen schont und annähernd eine Tonne RB 60-Säcke einspart. Unser Hopfen muss nicht mehr 150 Kilometer ins nächste Verarbeitungswerk und wieder zurück gefahren werden. Wir vermeiden nicht nur uns damit viel Weg auf der Straße, sondern auch unseren großen regionalen Brauereien. Auf diese Weise haben wir den CO2-Fußabdruck unseres Bio-Hopfens deutlich verbessert – und den unserer Partnerbetriebe, die ihren Bio-Hopfen ebenfalls bei uns verarbeiten lassen und keine weiten Wege mehr haben.